Das letzte Spielwochenende der wohl längsten Bundesligasaison der Hockeygeschichte brachte für den Crefelder HTC keine zusätzlichen Punkte aufs eigene Konto. Das war für sich gesehen kein Beinbruch, da die Teilnahme für den Krefelder Bundesligisten an den Playdowns schon vorher feststand. Da hätten auch zwei Siege nichts geändert.

Kenner der Krefelder Hockeyszene rieben sich bei der Lektüre der Krefelder Mannschaftsaufstellung verwundert die Augen. Da stand wohl das jüngste Team der CHTC-Geschichte auf dem Platz, das je in der Bundesliga gespielt hatte. Trotz der deutlichen 1:6-Niederlage gegen Harvestehude zeigten die zahlreichen Debütanten beim CHTC ihr großes Potential. Hervorzuheben ist die Leistung von Goalie Lorenz Beckmann, der in der zweiten Halbzeit seinen Bruder, Stammtorhüter Luis Beckmann, ersetzte und mit einigen Top-Paraden aufwartete.

Von Beginn des Spiels an war der Harvestehuder THC die überlegene Mannschaft. Schon in der vierte Minute gelang dem Hamburger Anton Pöhling die 1:0-Führung. Die Gäste blieben weiter gefährlich und schließlich war es Philipp Schippan, der in der zehnte10. Minute für das 2:0 aus Sicht der Hamburger traf. Der CHTC konnte sich zwar durch ein paar gefährliche Konter gut in Szene setzen, suchte in der Defensive allerdings oft nach der notwendigen Stabilität. Das nutzte der Harvestehuder Goalgetter Michael Körper zu seinem Treffer zum 3:0 (18. Min). Zehn Minuten später führte ein klassisch gespielter Konter der Krefelder mit schnell vorgetragenem Umschaltspiel zum ersehnten Torerfolg. Nutznießen war der pfeilschnelle John McKee, der zum 1:3 einnetzte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste das spielbestimmende Team. Aber auch das junge Krefelder Team war phasenweise gut in der Partie, war allerdings gegen den Eckentreffer von Michael Körper (37.) machtlos. Bis in die Schlussphase blieb es beim 1:4, was nicht zuletzt am jungen CHTC-Goalie Lori (Lorenz) Beckmann lag. Im letzten Viertel trafen dann allerdings Xaver Hasun und erneut der mit drei Toren !Man of the Match“ Michael Körper zum 6:1 für Harvestehude (52./54.).

CHTC-Coach Ronan Gormley, lobte vor allem die Debütanten: „Uns haben sieben Spieler gefehlt und wir hatten viele neue Gesichter im Team. Trotzdem haben wir uns Chancen erspielt. Der Harvestehude war aber vor allem im Kreis heute besser als wir.“ Am Sonntagnachmittag – zum absolut letzten Punktspiel der Saison – war der Großflottbeker THGC zu Gast im Krefelder Hockeyparadies am Stadtwald. Nach einem lange ausgeglichenen Spiel hieß der Sieger am Ende Großflottbek. Die Gäste behielten vor allen Dingen in der Schlussphase die Nerven und entschieden das Spiel verdient für sich.

Die beiden Mannschaften begegneten sich zunächst auf Augenhöhe wobei Torszenen vorerst Mangelware blieben. In der 10. Minute nutzten die Gäste ihre erste 100%-ige Möglichkeit und gingen durch Felix Knabe 1:0 in Führung. Die Gastgeber konnten jedoch schon bald ausgleichen. Erfolgreich für Krefeld war wieder John Mc Kee. Er nutzte eine Schwäche in der Defensive der Großflottbeker und erzielte den 1:1-Ausgleich. Kurz vor der Pausensirene gelang es Paul Smith mit einer Einzelaktion das Ergebnis auf 2:1 zu stellen.

Auch nach dem Wiederanpfiff taten sich beide Team schwer in den gegnerischen Kreis einzudringen und dadurch gefährliche Torchancen zu kreieren. Erst eine kurze Ecke in der 50. Minute bescherte den Hamburgern die Möglichkeit auf 3:1 zu erhöhen. Wiederum war es Paul Smith, der diese Chance beim Schopfe und Luis Beckmann im Tor des CHTC keine Chance ließ. Er traf zum 3:1-Endstand für Großflottbek. Die Krefelder nahmen ihren Torwart raus, blieben jedoch in Überzahl hektisch und mussten sich am Ende geduldigen Hamburgern geschlagen geben.

Einer der sieben verletzten Akteure auf Krefelder Seite ist Linus Michler. Ihm haben die Leistungen der jungen „Wilden“ imponiert. Vor allen Dingen im Spiel gegen Großflottbek. „Ich bin zuversichtlich, dass ich der Mannschaft am kommenden Samstag in Nürnberg wieder helfen kann. Im Training habe ich zwar noch leichte Probleme aber wir haben ja auch noch eine ganze Woche Zeit“, so Linus Michler direkt nach der Schlusssirene. „Außerdem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass wir das Duell gegen Nürnberg verlieren werden. Wir werden alles daran setzen auch in der kommenden Saison in der ersten Liga dabei zu sein“.

Krefeld trifft in den Play-downs nun auf den Nürnberger HTC, hat da zuerst ein Auswärtsspiel (25. April) und dann (bei Gleichstand nach zwei Partien) zwei Heimspiele am (1./2. Mai). Großflottbek hat in den Play-downs nächstes Wochenende den TSV Mannheim zu Gast und muss danach für die Entscheidung in die Kurpfalz.

In der 1. Bundesliga Herren griff der HTHC bei Titelverteidiger Mülheim Platz zwei in seiner Gruppe nochmal an, holte am Ende auch ein starkes 4:4, blieb aber durch das 3:3 zwischen UHC und Alster am Ende doch „nur“ Dritter hinter dem UHC. In der anderen Gruppe endete das Top-Spiel zwischen MHC und RW Köln 1:1. Dahinter siegte der BHC beim direkten Kontrahenten Polo Hamburg mit 3:2 und holte sich Rang drei der Gruppe vor den Hanseaten. In den Gruppenduellen der Play-downTeilnehmer setzten der TSV Mannheim mit dem 5:0 über Nürnberg und Großflottbek mit dem starken 3:2 in Krefeld Ausrufezeichen vor Start des Abstiegskampfs.

Die Herren-Viertelfinals* im Überblick:

  • Club an der Alster (4. Gr. A) – RW Köln (1. Gr. B)
  • Hamburger Polo Club (4. Gr. B) – Uhlenhorst Mülheim (1. Gr. B)
  • Harvestehuder THC (3. Gr. A) – Mannheimer HC (2. Gr. B)
  • Berliner HC (3. Gr. B) – UHC Hamburg (2. Gr. A)

Die Play-downs* bei den Herren:

  • Großflottbeker THGC (6. Gr. A) – TSV Mannheim (5. Gr. B)
  • Nürnberger HTC (6. Gr. B) – Crefelder HTC (5. Gr. A)

*wird im Modus „Best- of-three” gespielt.

Ein Hinspiel am 24./25. April beim schwächer platzierten Team. Das Rückspiel (am 1. Mai) und ein potenzielles drittes Entscheidungsspiel (am 2. Mai) beim besser platzierten Team.

Der Katzenjammer nach verpassten Qualifikation für das Viertelfinale der Herrenhockey-Bundesliga ist beim Crefelder HTC verflogen. Ab sofort gilt das Motto: In den Playdown-Spielen gegen den Abstieg in die Zweitklassigkeit ist verlieren verboten. Egal, wie der Gegner in den beiden Abstiegsduellen heißt. Das entscheidet sich sehr wahrscheinlich erst am kommenden Sonntag, dem letzten Spieltag der Punkterunde. Dann treffen der fünfte und der sechste der Staffel B – der TSV Mannheim und Nürnberg – aufeinander.

Der CHTC steht in der Staffel A auf Platz fünf und daran können die beiden Partien am Wochenende nichts mehr ändern. Deshalb wird das Team von Krefelds Trainer Ronan Gormley in den Heimspielen gegen Harvestehude am Samstag (17.04., 13 Uhr) und am Sonntag gegen Großflottbek (18.04., 14 Uhr) ein anderes Gesicht bekommen „Wir haben einige verletzte und angeschlagene Spieler und die werden auf jeden Fall geschont werden“, sagt Ronan Gormley. „Das gibt unseren jungen Akteuren Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen und sich in Szene zu setzen“. Beide Spiele werden übrigens als Livestream im Internet zu sehen sein (chtc.tv oder hockey.de/hockeyliga.live).

Ganz oben auf der Trainings-Agenda in dieser Woche steht die Verbesserung des Defensivverhaltens des Krefelder Bundesligisten. „Wir haben in Hamburg beim entscheidenden Spiel um die Teilnahme am Viertelfinale gegen den Club an der Alster defensiv einfach zu viele Fehler gemacht und waren da oft auch zu nachlässig“, erläutert Krefelds Trainer Ronan Gormley. „Ich bin davon überzeugt, dass meine Spieler verstanden haben, warum es geht und sie werden schon am Wochenende in der Abwehr ein anderes Gesicht zeigen“. Die nächsten Heimspiele für den Krefelder Bundesligisten finden am Samtag, 17. April, um 13:00 Uhr, gegen Harvestehude und am Sonntag 18. April, um 14:00 Uhr, gegen Großflottbek statt. Der Klassenerhalt wird im Playdown-Modus „Best of Three“ entschieden. Das erste Duell findet entweder am Wochenende 24./25.4. statt oder am 1./2.5. Das zweite Aufeinandertreffen ist dann entweder am 1.5. oder am 8.5. auf der Anlage des Crefelder HTC. Sollte dann noch kein Absteiger feststehen, dann ist das alles entscheidende Spiel entweder am 2.5. oder am 9.5. in Krefeld. Wer weiterhin den schweren Gang in die zweite Liga antreten muss, entscheidet sich zwischen dem TSV Mannheim alternativ dem Nürnberger HTC und dem Großflottbeker THGC.