Krefeld war am letzten Wochenende kein gutes Pflaster für die Bundesliga-Teams aus der Bundeshauptstadt. Zuerst erwischte es am Samstag den Berliner HC. In der vorigen Woche noch vor dem CHTC in der Tabelle platziert ging es durch die beiden Niederlagen in Krefeld und Mülheim einen Platz tiefer auf den achten Rang. Der Crefelder HTC konnte sich dem gegenüber um einen Platz verbessern und ist jetzt Siebter. Allerdings beträgt der Punkteabstand bei nur noch fünf ausstehenden Begegnungen zu Platz vier immer noch fünf Punkte. Da wäre es wohl vermessen doch noch an eine Qualifikation für die Final Four zu glauben. Das meint auch Krefelds Kapitän und Nationalpieler Niklas Wellen: „Natürlich ist rechnerisch noch alles drin. Doch wir denken in erster Linie von Spiel zu Spiel und freuen uns über die Entwicklung der Mannschaft“. Immerhin hat der Krefelder Bundesligist – nach Startproblemen am Anfang der Saison – von den letzten acht Spielen nur noch eines verloren. Warum es am Anfang nicht so gut gelaufen ist erklärt Nikals Wellen so: „Wir sind mit einem völlig veränderten Team an den Start gegangen und da dauert es verständlicherweise einige Zeit bis das die Rädchen optimal ineinander greifen“. Und das funktionierte am Wochenende prächtig. Davon konnten sich die Fans gleich zweimal überzeugen.

Bei der Partie am Sonntag gegen Schlusslicht Blau-Weiß Berlin dauerte es bis zum ersten Krefelder Torjubel keine sechtig Sekunden. Felix Dames setzte den Ball treffsicher ins obere Eck. Mit der frühen Führung im Rücken konnte der CHTC nun befreit aufspielen und dominierte das Spiel fast nach Belieben. Niklas Wellen und Janick Eschler erhöhten bis zur Halbzeitpause auf 3:0. Dieses Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Krefeld war weiterhin drückend überlegen und so fielen in regelmäßigen Abständen noch weitere fünf Tore für den CHTC. Den schönsten Treffer erzielte dabei in der 35. Minute Niklas Wellen. Nach einem seiner unwiderstehlichen Spurts an der rechten Außenlinie zog er in Höhe des gegenerischen Schusskreises plötzlich nach innen, suchte eine Lücke in der gegnerischen Abwehr und versenkte dann nach Arjen Robben-Manier die Kugel zum 4:0 im Berliner Tor. Zwei Minuten vor dem Ende gelang dem Berliner Leo Mitai-Wells der Ehrentreffer zum 8:1-Endstand. CHTC-Trainer Robin Rösch sparte nach dem Spiel nicht mit Lob für sein Team: „Das war heute in vielen Belangen ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung meiner Mannschaft, vor allem, wenn man sich vor Augen führt, wie schwer wir uns im Hinspiel getan haben. Das war heute ein sehr klarer Sieg mit einer rundherum gelungenen Mannschaftsleistung, der vielleicht sogar noch höher hätte ausfallen können.“
DIe Tore für Krefeld erzielten: 1:0 Felix Dames (1.), 2:0 Niklas Wellen (19.), 3:0 Janick Eschler (23.), 4:0 Niklas Wellen (35.), 5:0 Felix Dames (38.), 6:0 Max van Laak (50., KE), 7:0 Mats Westphal (52.), 8:0 Ben Francis (56.)

Der Auftakt zum 12. Spielwochenende der Hockeybundesliga am Samstag gestaltete sich allerdings für den Crefelder HTC wesentlich komplizierter als das Endergenis von 3:1 es vermuten lässt. Bis zur Pause war es äußerst spannend. Es gab Torszenen auf beiden Seiten, allerdings blieb die Partie bis zur Pausensirene torlos. „Die erste Hälfte war sehr taktisch geprägt“, bestätigte dann auch Krefelds Coach Robin Rösch bei seiner Spielanalyse. Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern, denn nach acht Minuten gelang dem Krefelder Ben Francis die Führung. Die Hausherren konnten sich in der Folgezeit auf ihren Goalie Luis Beckmann verlassen, der mehrmals mit tollen Reflexen die Führung für sein Team festhielt. Dann ging es in eine spannende Schlussphase, in der Niklas Wellen für den CHTC vorlegte (54.), ehe Berlin in Unterzahl durch Anton Ebeling zum Anschluss kam (57.). Den Schlusspunkt setzte dann aber der Krefelder Neal Glassey, der eine knappe Minute vor dem Schlusspfiff für die Entscheidung sorgte. CHTC-Trainer Robin Rösch freute sich über die drei Punkte gegen den Tabellennachbarn aus Berlin: „Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Hinten raus wurde es nochmal etwas hektisch, aber wir haben sehr gut verteidigt und am Ende den entscheidenden Konter zum 3:1 gemacht.“

Die Tore für den CHTC erzielten:
1:0 Ben Francis (38.), 2:0 Niklas Wellen (54.), 3:1 Neal Glassey (60.)

Am kommenden Wochenende stehen wieder zwei Spiele auf dem Programm. Samstag beim Harvestehuder THC und am Sonntag sind die Krefelder zu Gast beim UHC Hamburg. Nicht mit dabei sein kann Linus Michler. Bei ihm machte sich bei der Partie gegen den Berliner HC zu Beginn des 2. Viertels erneut eine Zerrung im Oberschenkel bemerkbar, so dass er in Hamburg nicht eingesetzt werden kann. Das nächste Heimspiel an der Vreed ist dann am Samstag, 4. Mai, 14 Uhr, gegen den Düsseldorfer HC.