… und die Damen träumen vom Oberhaus…

Am Wochenende starten die Herren des Crefelder Hockey und Tennis Club in die neue Bundesligasaison – mit neuem Kader und neuen Zielen.

Nach einem Jahr Zweitligazugehörigkeit ist es am Samstag endlich wieder soweit. Auf heimischer Anlage eröffnen die 1. Herren des Crefelder Hockey und Tennis Club die neue Saison der 1. Hockeybundesliga gegen den Münchener SC (14 Uhr). Ein Moment, worauf alle Verantwortlichen beim CHTC lange hingearbeitet haben nach dem „Betriebsunfall 2. Liga“. Der Kader hat sich dabei im Vergleich zum Vorjahr noch einmal stark verändert – und steckt sich selbst durchaus ambitionierte Ziele.
Auch die 1. Damen stehen kurz vor dem Saisonstart und dürfen nach Platz Zwei im Vorjahr zumindest erneut vom Oberhaus träumen.

Die Wochen der intensiven Vorbereitung sind am Samstagnachmittag endlich vorbei. Im Duell der beiden Aufsteiger muss der CHTC dann erstmals unter Beweis stellen, dass die Arbeit der Verantwortlichen und Spieler erste Früchte trägt. Wie weit der Entwicklungsstand der neu formierten Mannschaft dann tatsächlich ist, ist schwierig einzuschätzen, denn die Vorbereitung verlief gezwungenermaßen nicht immer nach Plan. „Die Vorbereitung ist schon maßgeblich dadurch geprägt worden, dass wir letztendlich nur eine Woche in voller Mannschaftsstärke zusammen trainieren konnten. Die letzten Wochen waren schon ein Flickenteppich, was die Personaldecke anging“, offenbart der Sportliche Leiter des CHTC, Johannes Schmitz. Neben zwei Langzeitverletzten, die die Krefelder in der Hinrunde erst einmal aus den Planungen außen vor lassen müssen, stießen auch die beiden argentinischen Nationalspieler Nico Acosta und Martin Ferreiro erst in der vorletzten Trainingswoche zum Kader dazu. Großen Anlass zur Sorge sieht Cheftrainer Ronan Gormley dennoch nicht. „Die Vorbereitung war insgesamt gut. Wir haben uns vom Anfang bis zum Ende gesteigert, die Neuzugänge gut integriert und das neue Team geformt. Wir haben allen Elementen unseres Spiels gearbeitet und sind bereit für die Saison“, zieht Gormley insgesamt ein positives Fazit. Den „positiven Trend“, den sie im Idealfall am Samstag gegen München fortsetzen, sieht auch der Sportliche Leiter Schmitz bei seiner Mannschaft.

Das Krefelder Spiel prägen in der kommenden Saison auch ganz viele neue Gesichter an der Gerd-Wellen-Hockeyanlage. Mit Niklas Wellen, Martin „Tincho“ Ferreiro, Masi Pfandt, Julius Hayner, Christian von Ehren und Joshua Onyekwue Nnaji laufen ab sofort gleich sechs neue Gesichter in den Farben des CHTC auf. „Alle Neuzugänge haben sofort eine wichtige Rolle in der Mannschaft und sollen diese auch ausleben. Dass sie das alle können, haben sie von Tag Eins an eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, lobt Schmitz die Neuverpflichtungen. Mit den teilweise hochkarätigen Neuverpflichtungen und dem bereits vorhandenen Mannschaftsstamm wirkt der Kader ziemlich vielversprechend. „Wir haben nun einen Kader, der sich in der Spitze deutlich verstärkt hat, in der Breite aber abgenommen hat durch kurzfristige Abgänge oder Langzeitverletzte. Ich schätze die Mannschaft so ein, dass sie jeden Gegner der Liga ärgern kann, aber sich auch gegen jede Mannschaft sehr schwer tun kann“, so Schmitz. Koordinator Hans-Werner-Sartory, der in dieser Saison noch näher an die Mannschaft heranrücken wird, freut sich besonders über die Transfers von Wellen (168 Länderspiele für Deutschland) und Ferreiro (Argentinischer Nationalspieler). „Dass es der Sportlichen Leitung gelungen, absolute Weltklasse an die Hüttenallee zu locken, ist ein absolutes Ausrufezeichen“, freut sich Sartory.

In welche Sphären diese Krefelder Mannschaft am Ende dringen kann, bleibt abzuwarten. Dirk Wellen, 1. Vorsitzender des CHTC, traut dem Kader direkt den Sprung in die Playoffs zu. „Wir haben qualitativ und hinsichtlich des Teamspirits den besten Kader der letzten Jahre. Und wenn wir die Playoffs erreichen, spielen wir auch nicht gegen den Abstieg. Also sollten wir auf die Playoffs zielen. Die Marschroute für den Anfang ist jedoch erst einmal klar. „Als Aufsteiger ist es unsere Pflicht, uns erst einmal abzusichern und den Klassenerhalt bestmöglich früh klarzumachen. Das ist das primäre Ziel. Wenn wir das übertreffen sollten, wäre man aufgrund des Spielmodus sofort in den Play-Offs“, verdeutlicht Schmitz und bremst ein wenig die Erwartungshaltung – aus gutem Grund. Denn das Konkurrentenfeld hat seine Hausaufgaben in diesem Sommer scheinbar auch außergewöhnlich gut gemacht. „Die Saison verspricht sehr viel Spannung. In der Sommerperiode konnte man bei allen Teams ein kräftiges Aufrüsten beobachten. Viele Teams haben sich auch sehr stark international verstärkt. Es ist eine sehr spannende Bundesliga zu erwarten“, verspricht Schmitz und gibt noch eine vorsichtige Prognose, wo der CHTC dieses Jahr einzuordnen ist: „Teams wie der Hamburger Polo Club, Köln, Mannheim und Mülheim sind natürlich favorisiert. Dahinter sind allesamt Mannschaften, die durchaus in der Lage sind, einen der Etablierten zu verdrängen“. Ob diese Ehre dem CHTC zuteil wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Eine Spielklasse tiefer, aber keineswegs weniger ambitioniert, starten die 1. Damen des CHTC eine Woche später in ihre Spielzeit. Nach Platz Zwei im Vorjahr soll es in diesem Jahr im Idealfall für den Sprung nach ganz oben reichen. „Wir waren sehr glücklich über das Ergebnis der letzten Saison. Nach Platz zwei muss man sich aber auch neue Ziele setzen. Wir wollen auf jeden Fall oben angreifen und bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen“, verkündet Damentrainer André Schiefer. Den stärksten Mitstreiter macht der Damentrainer dabei ausgerechnet im benachbarten Duisburg aus. „Mit dem Club Raffelberg ist ein sehr starker Absteiger aus der ersten Liga runtergekommen. Das wird eine richtig harte Nuss, aber das Ziel bleibt gleich. Wir wollen bis zum Schluss ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden“, so Schiefer. Die Vorbereitung für die Mission „Oberhaus“ verlief zufriedenstellend. Einige gute Ergebnisse gegen starke Gegner wurden eingefahren und auch die spielerische Entwicklung sorgte für Zufriedenheit beim vierköpfigen Trainergespann, bestehend aus André Schiefer, Klaus Michler, Sebastian Schwidder und Mats Mahn. In den Trainingsspielen konnten sich auch die Neuzugänge in den Fokus spielen. Natalia Salvador, Michelle de Witt (beide Chile), Malikah Hamza (Südafrika) sind dabei die größten Verstärkungen für den Damenkader. „Natalia ist chilenische Nationaltorhüterin und hat wirklich Klasse. Dass sie uns weiterhelfen kann, hat sie sofort gezeigt. Michelle ist eine sehr stabile, sichere Verteidigerin und hat sich direkt eingefunden. Alle Neuzugänge helfen uns auf jeden Fall weiter“, so Schiefer.