Die 1. Mannschaft des Crefelder Hockey und Tennis Club ist zurück im deutschen Hockey Oberhaus und ist die Kaderplanung für die kommende Saison schon frühzeitig angegangen. Das Ergebnis wirkt ziemlich vielversprechend. Nach einjähriger Abstinenz ist die 1. Herrenmannschaft des Crefelder Hockey und Tennis Club zurück in der 1. Feldhockey-Bundesliga. Mit einem beeindruckenden Durchmarsch in der zweithöchsten Spielklasse hat der Verein seinen Betriebsunfall schnell wieder ausgebügelt. So weit, so gut. Doch auf der Bundesliga-Rückkehr wollten sich die Verantwortlichen von der Gerd Wellen-Hockeyanlage nicht ausruhen, denn der CHTC soll mittelfristig zurück zu alter Stärke finden und seinen Platz im starken Teilnehmerfeld festigen. Dafür warben die Beteiligten schon früh um die Dienste einiger interessanter und auch namhafter Spieler – mit Erfolg.

Drei der insgesamt sechs Neuzugänge sollen ab sofort die Gesichter der „jungen Garde“ beim CHTC sein. Im Schnitt sind die drei neuen Gesichter zarte 21 Jahre jung, haben allerdings alle schon einige Duftmarken im deutschen Hockey hinterlassen. Masi Pfandt (22), Julius Hayner (22) und Joshua Onyekwue Nnaji (19) konnten allesamt vom spannenden Projekt in Krefeld überzeugt werden und stehen ab sofort im Dienste des CHTC.

Für den gebürtigen Düsseldorfer Masi Pfandt geht es zurück in seine Heimat nach einem Jahr in der Hockeyhauptstadt Hamburg. Der Marketing-Management Student der Fontys-Universität in Venlo verbrachte in Hamburg sein Auslandssemester und spielte in dieser Zeit für den Harvestehuder THC, mit dem er jüngst Dritter bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Feld wurde. Nun lebt er wieder in seiner Heimat Düsseldorf. Doch statt erneut für seinen Jugendverein aufzulaufen, dem Düsseldorfer HC, der ebenfalls in der 1. Bundesliga spielt, oder bei einem anderen West-Verein anzuheuern, entschied sich Pfandt ganz bewusst für das Engagement in Krefeld. „Ich wollte eine neue Herausforderung und habe schnell gemerkt, dass in Krefeld etwas Neues und Interessantes aufgebaut wird. Ich wollte an diesem Prozess teilhaben und diesen auch mit gestalten“, so Pfandt, der in Zukunft mit der Rückennummer 77 auf Torejagd gehen wird. Dass diese Torejagd zu seinen Spezialitäten zählt, stellte der Neuzugang schon mehrmals unter Beweis. In der abgelaufenen Saison erzielte Pfandt 16 Saisontore, landete damit auf Platz Fünf in der Torschützenliste. Kein anderer Spieler seines Jahrgangs erzielte nur annähernd so viele Treffer wie Pfandt. Auch auf internationaler Ebene glänzte Pfandt häufig mit seiner Treffsicherheit. In 55 Länderspielen für die Deutschen U-Nationalmannschaften traf er ganze 43-mal, zuletzt bei der U21-Weltmeisterschaft vergangenen Jahres, bei der er mit der Nationalmannschaft Vize Weltmeister wurde. „Ich möchte mich in Krefeld spielerisch weiterentwickeln und die Dinge, die ich in Hamburg schon gut gemacht habe noch besser machen. Ich würde gerne wieder in der Torschützenliste auftauchen und auch meine Stärke bei den Strafecken für die Mannschaft nutzen“, freut sich Pfandt auf die Zukunft in Krefeld.

Eine Fahrgemeinschaft kann er dann demnächst mit seinem alten Weggefährten Julius Hayner gründen. Die beiden 22-Jährigen spielten bereits sieben Jahre zusammen beim Düsseldorfer HC, erst in der Jugend und später im Bundesligateam. Hayner spielte zuletzt fünf Jahre bei Düsseldorf in der Bundesliga und wuchs dort mit der Zeit zum Führungsspieler. Jetzt wagt der Mittelfeldspieler den nächsten Schritt. „Ich habe mich schon ziemlich früh und bewusst für einen Wechsel nach Krefeld entschieden. Ich war schnell überzeugt von dem Projekt und der Idee in Krefeld, für mich ist es ein Schritt nach vorne“, offenbart der in Düsseldorf lebende BWL-Student. Neben der Erfahrung auf Bundesliga-Ebene stehen in Hayners Vita auch 28-Junioren Länderspiele und zwei A-Kader-Länderspiele. Er gehörte auch zur U21-Nationalmannschaft, die im Winter in Indien Vize-Weltmeister wurde. Nach acht Jahren im DHC war es nun Zeit für eine neue Aufgabe. „Es war der richtige Zeitpunkt für eine neue Herausforderung. In Krefeld freue ich mich auf eine gut aufgestellte Mannschaft und ein professionelles Umfeld. Ich hoffe von einigen erfahrenen, national und international etablierten Spielern einiges zu lernen und gleichzeitig von Beginn an auch eine wichtige Rolle übernehmen zu können“, gibt Hayner einen Ausblick auf das, was er in Krefeld erwartet. Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist der Düsseldorf jedoch nicht beim CHTC. Bereits mit 14 spielte Hayner eine Saison in der Krefelder Jugend. Dieses Mal soll sein Aufenthalt jedoch längerfristig sein und im Idealfall mit Erfolg gekrönt werden.

Neben zwei jungen und verheißungsvollen Feldspielern, kann der CHTC auch eine Verstärkung auf der Torwartposition vermelden. Joshua Onyekwue Nnaji wechselt vom amtierenden Deutschen Meister Rot-Weiß Köln zum Club an der Vreed. Der 19-Jährige Sportmanagement-Student lernte in Köln zuletzt vom zweifachen Welttorhüter, Olympiasieger, Welt- und Europameister Vincent Vanasch und kam auch immer wieder zu Einsätzen in der 1. Bundesliga. Jetzt wagt die ehemalige Kölner Nummer Zwei den Sprung in den Vordergrund. „Ich will Verantwortung übernehmen und in Erscheinung treten. Ich möchte zeigen, dass ich nicht nur Teil eines Teams sein kann, sondern auch direkt zum Erfolg beitrage“, zeigt sich Onyekwue Nnaji, den auf dem Hockeyplatz alle nur „Joshi“ nennen, angriffslustig. In Köln wurde Onyekwue Nnaji schon dreimal Deutscher Meister, musste aber meistens von Außen zuschauen. Dass der CHTC nun der richtige Weg ist, war für den Kölner schnell klar. „Der CHTC hatte sich am meisten bemüht und die sportliche Herausforderung war sehr interessant. Die wollte ich nicht verpassen. Dazu kam, dass ich Köln und mein Umfeld nicht verlassen muss, um mich sportlich zu verbessern“, erklärt die neue Krefelder Nummer Eins, die den Anfang der Vorbereitung allerdings verpassen wird. Dafür gibt es aber einen guten Grund. Denn der 19-Jährige wurde vom U21-Bundestrainer für die Europameisterschaft nominiert. Nach der EM will der ehrgeizige Torwart dann in Krefeld voll angreifen. „Ich hoffe, dass sich dieses teilweise neue Team schnell findet und in der Liga auch als Aufsteiger schnell einen guten Eindruck hinterlässt“.